Brand-Chronik

Das berichtete „BLAULICHT“ vor 140 Jahren!

Knittelfeld. Aus dem Berichte der freiwilligen Feuerwehr in Knittelfeld über den Brand der Fabrik des Herrn Adolf Finze in Knittelfeld: Das Feuer entstand am 19. December dieses Jahres und zwar wurde dasselbe um ½ 11 Nachts durch Fabriksarbeiter entdeckt und sogleich der Feuerwehr gemeldet. Bei Ankunft derselben am Brandorte waren Dachstuhl und Stockwerke mehrerer Fabrikstracte bereits vom Feuer ergriffen, doch gelang es den Brand zu localisiren. Näheres über die Brandarbeit selbst, mit Ausnahme dessen, daß ein Steiger durch einen vorstehenden Nagel verwundet wurde, sowie über die bei der Löschhilfe Betheiligten, können wir nicht bringen, weil der Brandbericht zwar mit einer nett und sachlich ausgeführten Zeichnung versehen ist, aber gar zu wortkarg gehalten war. Das Fabriksgebäude war bei der wechselseitigen Brandschaden-Versicherungs-Anstalt in Graz assecuriert.

Leibnitz. Am 31. Mai 1886, nachmittags, wurde die hiesige freiwillige Feuerwehr durch Hornsignale und Glockenschläge vom Kirchthurme, von dem ausgebrochenen Brande bei dem gezimmerten mit Stroh gedeckten, dem Josef Strohschneider, vulgo Stangl, in Altenmarkt gehörigen Wohnhause verständigt. Als die Feuerwehr beim Brandobjecte erschien, war der Dachfirst bereits in Brand. Das Feuer wurde jedoch sowohl durch das schnelle Erscheinen und Eingreifen der Feuerwehr am Brandplaze, als durch die thätige Mithilfe der Nachbarn am Weiterausgreifen verhindert und in kurzer Zeit vollständig unterdrückt. Die Entstehungsursache des Brandes war Blitzschlag. Das Brandobject war bei der „Wechselseitigen Brandschaden-Versicherungsgesellschaft“ assecuriert.

Kooperation einst und jetzt! Der Vorläufer des BLAULICHT-Magazins wurde 1886 als „Mittheilungen des Steirischen Feuerwehr-Gauverbandes“ gegründet. Von Beginn an bestand eine enge Kooperation mit der Grazer Wechselseitigen Versicherung, die als Brandschadensversicherung maßgeblich zum Aufbau des Feuerwehrwesens und zur Modernisierung des Brandschutzes beitrug. Sie unterstützte zahlreiche Gemeinden mit zinsenlosen Darlehen und stellte über 300 Handfeuerspritzen kostenlos zur Verfügung. Mit der aktuellen Zusammenarbeit lebt diese rund 140-jährige Tradition nun erfreulich weiter.