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OH, DU FEURIGE

Für viele ist es die schönste Zeit des Jahres: Weihnachten. Für die Feuerwehr wiederum ist es mit die einsatzreichste, denn immerhin entstehen über die Hälfte aller Brände – ausgelöst durch offenes Licht und Feuer – Österreichs in den besinnlichen Wintermonaten. Lichterloh brennende Adventkränze und Christbäume sind die offensichtlichste Gefahr, aber warum ist Kunstschnee eigentlich so gefährlich, und sind elektrische Lichterketten wirklich so harmlos?

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400.000

Nadeln hat durchschnittlich ein zwei Meter hoher Christbaum. Bestandteil der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Letzteres hat der Christbaum, bis er schön geschmückt bei uns im

400.000 Nadeln hat durchschnittlich ein zwei Meter hoher Christbaum. Bestandteil der Nadeln sind Zellulose, ätherische Öle und Wasser. Letzteres hat der Christbaum, bis er schön geschmückt bei uns im Wohnzimmer steht, allerdings schon weitestgehend verloren. Was übrig bleibt, ist das brennbare Material: Trockene Ästchen und ätherische Öle (Harz), die sehr lang im Gehölz verbleiben, sind äußerst leicht entflammbar. Das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, den der Baum in der warmen Wohnung steht.

Wohnzimmer steht, allerdings schon weitestgehend verloren. Was übrig bleibt, ist das brennbare Material: Trockene Ästchen und ätherische Öle (Harz), die sehr lang im Gehölz verbleiben, sind äußerst leicht entflammbar. Das Brandrisiko erhöht sich mit jedem Tag, den der Baum in der warmen Wohnung steht.

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Von 0 auf 100
in zehn Sekunden

Zehn Sekunden – mehr braucht es nicht, bis jede einzelne Nadel und jeder Ast eines Christbaums lichterloh brennen. Wenige Sekunden später steht bereits das ganze Wohnzimmer in Vollbrand. Brennt der Baum einmal, sollte man eigene Löschversuche lieber sein lassen, den

Von 0 auf 100 in zehn Sekunden
Zehn Sekunden – mehr braucht es nicht, bis jede einzelne Nadel und jeder Ast eines Christbaums lichterloh brennen. Wenige Sekunden später steht bereits das ganze Wohnzimmer in Vollbrand. Brennt der Baum einmal, sollte man eigene Löschversuche lieber sein lassen, den Raum verlassen, wenn möglich die Türe schließen und die Feuerwehr alarmieren.

Raum verlassen, wenn möglich die Türe schließen und die Feuerwehr alarmieren.

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Schnee aus der Dose

Flammenwerfer. Wir alle wünschen uns weiße Weihnachten,
die Realität sieht meist aber anders aus. Warum also nicht nachhelfen mit Kunstschnee aus der Dose? Lieber nicht, denn

  • wird Christbaumschnee aus Spraydosen verwendet, wenn die Kerzen bereits angezündet sind, können diese zu Flammenwerfern werden, Grund dafür sind die brennbaren Treibmittel;

     

  • je nach Hersteller besteht der Kunstschnee aus Wachs, langkettige Fettsäuren, wie Stearinsäure, Pigmenten, Lösemitteln und Treibgas. Letzteres ist dafür verantwortlich, dass nach einer längeren Benutzung dieser Sprays in geschlossenen Räumen Atemwegs­reizungen und vorübergehend Schwindel und Benommenheit auftreten können. Frische Luft hilft!
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Brandstifter
Unaufmerksamkeit

Österreichweit kommt es jährlich zu etwa 1.000 Bränden, die durch offenes Licht und Feuer zu verantworten sind. Dabei entstehen rund 60 Prozent der Brände – ausgelöst durch Kerzen – in den Monaten November, Dezember und Jänner. Lässt man dabei den

Brandstifter
Unaufmerksamkeit
Österreichweit kommt es jährlich zu etwa 1.000 Bränden, die durch offenes Licht und Feuer zu verantworten sind. Dabei entstehen rund 60 Prozent der Brände – ausgelöst durch Kerzen – in den Monaten November, Dezember und Jänner. Lässt man dabei den November außer Acht, entstehen immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten.

November außer Acht, entstehen immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten.

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60%

Österreichweit kommt es jährlich zu etwa 1.000 Bränden, die durch offenes Licht und Feuer zu verantworten sind. Dabei entstehen rund 60 Prozent der Brände – ausgelöst durch Kerzen – in den Monaten November,

60%
Österreichweit kommt es jährlich zu etwa 1.000 Bränden, die durch offenes Licht und Feuer zu verantworten sind. Dabei entstehen rund 60 Prozent der Brände – ausgelöst durch Kerzen – in den Monaten November, Dezember und Jänner. Lässt man dabei den November außer Acht, entstehen immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten.

Dezember und Jänner. Lässt man dabei den November außer Acht, entstehen immer noch rund die Hälfte aller durch Kerzen ausgelösten Brände in den Wochen rund um Weihnachten.

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1.200 Grad Celsius

So heiß wird eine Wunderkerze. Diese sollten am Christbaum immer frei hängen, denn nähert sich ein feuriger Funke den trockenen Nadeln oder brenn­barem Baumbehang, ist ein Brand vorprogrammiert.

Lichterketten, die sichere Alternative?
Elektrische Christbaumbeleuchtung ist definitiv eine sichere Alternative zu offenem Licht. Hier sollte aber beachtet werden, dass zwischen Lichterketten für innen und außen unterschieden wird. Elektrische Beleuchtungen, bei denen die Spannung mit einem Netzteil auf wenige 10 Volt herabgesenkt wird, sind sicherer: Es kann zu keinen gefährlichen Stromstößen kommen, da die Lämpchen tendenziell nicht so hohe Temperaturen erreichen wie bei jenen, die für den 230-Volt-Betrieb ausgelegt sind. Auch defekte Lämpchen sollten so schnell wie möglich ausgetauscht werden, da sich die Leistung der übrigen Lampen erhöht und diese sich stärker erwärmen. Deshalb: Lichterketten mit Sicherheitsabstand zu brennbaren Dekorationen aus Papier oder Stroh anbringen.

750 Grad Celsius
So heiß kann eine Kerzenflamme werden. Steht der (ausgetrocknete) Adventkranz oder der Christbaum nun über mehrere Wochen in den beheizten vier Wänden, steht einem Feuer eigentlich nichts mehr im Wege.

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Fotos: AdobeStock

Gut ins Neue Jahr starten

Die Gefahr eines Christbaumbrandes ist aber nach

Gut ins Neue Jahr starten
Die Gefahr eines Christbaumbrandes ist aber nach Weihnachten nicht gebannt: In vielen Familien ist es Tradition, den Baum bis zum Dreikönigstag stehen zu lassen und ihn vor dem Abschmücken noch einmal anzuzünden. Das sollte lieber unterlassen werden.

Weihnachten nicht gebannt: In vielen Familien ist es Tradition, den Baum bis zum Dreikönigstag stehen zu lassen und ihn vor dem Abschmücken noch einmal anzuzünden. Das sollte lieber unterlassen werden.

FACHBERICHTE
AUS DEN AUSGABEN

In der Falle

Seit dem 22. Februar 2024 hat sich Valencia in die Weltannalen der dramatischsten Hochhausbrände eingetragen: Zehn Tote und 15 Verletzte waren zu beklagen!

Ausgabe 3/2024

DOPPELTE (LÖSCH-)POWER

Löschpower erhöht: Die FF Spittal an der Drau bekommt jetzt Unterstützung von einem schlagkräftigen Duo: zwei baugleichen TLFA 4000.

Ausgabe 5/2023

ALLROUNDER

Der Beschaffungsprozess ist abgeschlossen: Die FF St. Michael i. O. präsentiert die Erweiterung ihres Fuhrparks, ein HLF 3 Tunnel 2000/200.

Ausgabe 2/2023

OH, DU FEURIGE

Weihnachten ist Feuerwehr die einsatzreichste Zeit des Jahres: Mehr als die Hälfte aller Brände entstehen in den besinnlichen Wintermonaten.

Ausgabe 12/2022

SIMULIERTES BEBEN

Das steirische Eisenerz war Schauplatz der ModEX. 400 Einsatzkräfte rückten zum simulierten Ernstfall, ein Erdbeben, aus.

Ausgabe 11/2022

HIGH-TECH VS. NATURGEWALT

Waldbrände mit modernsten technischen Mitteln bekämpfen stand auf der Interschutz 2022 im Fokus.

Ausgabe 11/2022

MAN@FIRE

Im Waldbrandeinsatz kämpft Markus Stengele nicht nur gegen offensichtliche Flammen – auch unsichtbare Gefahren stellen sich ihm in den Weg

Ausgabe 10/2022

AUFZUGSNOTBEFREIUNG

Bei der Personenbefreiung aus Aufzugsanlagen dienen die Feuerwehren oft als „Hausmeister der Nation“. Spannungen zwischen Wehren und Unternehmen.

Ausgabe 5/2022

ALARM IM WERK

Ob menschliches Versagen oder unglückliche Umstände zum Feuer führen: Wenn es in Industriebetrieben einmal zu brennen beginnt, dann richtig

Ausgabe 5/2022

DIE HÖLLE AUF ERDEN

In der Wüste Karakum lodert ein Krater, der Tausende Touristen anlockt. Zum „Dauerbrenner“ wurde die Attraktion durch eine Fehleinschätzung – mit Folgen.

Ausgabe 4/2022

SPORTVERSTÄNDNIS:
FIT FÜR DEN EINSATZ

Körperliche Fitness und Stressbewältigung durch entsprechende Maßnahmen sichern die Einsatzleistung.

Ausgabe 3/2022

BRANDRAUCH TÖTET

New York: Brandrauch breitest sich über Stiegenhäuser aus und versperrt Fluchtwege – 17 Tote. Sind solche Ereignisse auch auf Europa übertragbar?

Ausgabe 2/2022

ANGRIFFE AUF KRITISCHE INFRASTRUKTUREN

Digitale Angriffe können das hochkomplexe Versorgungsnetz aushebeln – und die Gesellschaft gefährden!

Ausgabe 1/2022

EINE AUSSTERBENDE SPEZIES?

Betriebsbrandschutz und der Trend zum Outsourcen: Wird die „klassische Betriebsfeuerwehr nun zur aussterbenden Spezies?

Ausgabe 12/2021

MEHRERE GROSSBRÄNDE

Der Feuerreigen reichte vom Industriebrand, dem Brand eines Alpengasthofes bis zu einem spektakulären Einsatz in der Grazer Innenstadt.

Ausgabe 11/2021

AVL STINGRAY ONE

Batteriebrände, die bei Unfällen, beim Laden oder bei anderen Zwischenfällen entstehen können, lassen sich mit dem AVL STINGRAY ONE wirksam bekämpfen.

Ausgabe 11/2021

EINSATZBEKLEIDUNG BRAUCHT PFLEGE

Gut gepflegte Schutzausrüstung garantiert auch im Ernstfall Schutz. Teil 2: Kontrolle, Trocknung, Lagerung und Imprägnierung.

Ausgabe 10/2021

EINSATZBEKLEIDUNG BRAUCHT PFLEGE

Nur eine gut gepflegte Schutzausrüstung garantiert im Ernstfall einen optimalen Schutz.Teil 1: Einsatzhygiene

Ausgabe 9/2021

BRÄNDE VON E-FAHRZEUGEN

Das Brandverhalten von E-Fahrzeugen wird breit diskutiert. Ernstfälle in unterirdischen Verkehrsanlagen bedürfen dabei einer detaillierten Betrachtung.

Ausgabe 8/2021

SCHWEISS: IM KAMPF GEGEN DIE ÜBERHITZUNG

Könnte ein Feuerwehrmann im Einsatz nicht schwitzen, wäre sein Leben in Gefahr, die im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen kann.

Ausgabe 8/2021

BRÄNDE IN RECYCLINGANLAGEN

In Recyclinganlagen kommt es in den letzten Jahren zu einem signifikanten Anstieg von Brandereignissen.

Ausgabe 7/2021

MEIN ELTERNHAUS BRENNT

Brandalarm! Keine unbekannte Situation für den erfahrenen Feuerwehrmann Manuel Galler. Doch es ist sein Elternhaus, das in Flammen steht.

Ausgabe 7/2021